Fernwärme ist vor allem in großstädten und Ballungsgebieten ein wichtiger Beitrag zur umweltfreundlichen Versorgung von Gebäuden jeder Art mit Raumwärme und Warmwasser.

Wie bei keiner anderen Methode können Kraft-Wärme-Kopplung und zahlreiche Möglichkeiten anderer Abwärmequellen sinnvoll genutzt werden.

In letzter Zeit wurden auch in zahlreichen Gemeinden und Baugebieten Nahwärmenetze errichtet, die über eine Heizzentrale mehrere Gebäude mit Wärme versorgen. Diese Heizzentrale befindet sich im Normalfall nah am Versorgungsgebiet, deshalb die Bezeichnung Nahwärme.

Der Transport vom Erzeuger zum Verbraucher erfolgt in Form von heißem Wasser oder Dampf durch geeignete Rohrleitungen in einem geschlossenen Kreislauf. Je mehr Energie diesem Kreislauf entnommen werden kann, d.h. je weiter das Medium, welches als Wärmeträger dient, auskühlen kann, um so effizienter ist die Fernwärmeversorgung.

Die Kompaktstationen (Übergabestationen) sind das Bindeglied zwischen dem Fernwärmeversorgungsunternehmen (FVU) und den Kunden, also den Fernwärmeverbrauchern.

Darüber hinaus ist die Kompaktstation auch die Stelle, an der das FVU die kundenbzogene Leistungsdaten einstellt und letztlich der Wärmeverbrauch gemessen und erfasst wird. Eine Direktverbindung der Hausanlage (Sekundärnetz) mit dem Fernwärmenetz ist zulässig, wenn Drücke und Temperaturen übereinstimmen.

Ist dies nicht der Fall, besonders auch wenn eine strikte Trennung von Primär- und Sekundärnetz gewünscht ist, wird ein indirekter Anschluß praktiziert; die Kompaktstation, die dann zum Einsatz kommt, beinhaltet einen Wärmetauscher als Trennglied.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Kompaktstation ist die Regelung. Das Herz der Regelung ist ein elektronischer Prozessor, der dafür sorgt, dass in dem zu versorgenden Gebäude immer die gewünschten Raumtemperaturen herrschen. Entsprechend der Witterung wird die notwendige Temperatur des Sekundärnetzes automatisch eingestellt.

Ist auch die Warmwasserversorgung mit an die Fernwärme angeschlossen, so wird die Austrittstemperatur über diese Regler ständig konstant gehalten. Eine spezielle Schaltung garantiert, dass unabhängig vom Heizbetrieb ständig ausreichend Warmwasser zur Verfügung steht.

Mess- und Kontrollorgane
Die eingebauten Messinstrumente gestatten die Kontrolle der Temperaturen und Drücke im Primär- und Sekundärkreis.

Trinkwassererwärmung
Im Hinblick auf eine optimale Ausnutzung des Fernwärmewassers (niedrige Rücklauftemperatur) sollte die Trinkwassererwärmung immer mittels eines Speicherladesystems betrieben werden. Der Anschluss kann primär- oder sekundärseitig erfolgen.